Urkundlich belegt ist, dass Schneidhain bereits 1215 eine eigene Kirche und eine selbständige Pfarrstelle besaß. Auf das Jahr ist nämlich ein Schriftstück des Mainzer Stephanstiftes datiert, in dem eine Steuerschuld beschrieben wird. Es geht um einen sogenannten Zehnten, der der Kirche in Schneidhain zufiel. In diesem, heute in Paris verwahrten Dokument ist die Kirche zu Schneidhain erstmals urkundlich erwähnt. Es ist gleichzeitig die erste Erwähnung vom Ort Schneidhain. In einem Nebensatz wird auch ein Kaplan aus Königstein genannt, der in Schneidhain Dienst tut. Soweit bekannt, wird damit Königstein erstmals urkundlich erwähnt.
Die erste Schneidhainer Kirche ist vermutlich bei einem Brand Mitte des 14. Jahrhunderts zerstört worden. Die heutige Johanniskirche wurde 1741 erbaut und am 23. Oktober d.J. geweiht. Sie ist die Nachfolgerin einer marode gewordenen Fachwerkkirche.
Die Schneidhainer Kirche wurde bis 1949 von beiden Konfessionen gemeinsam genutzt. Noch immer ist der Kontakt zwischen beiden Kirchengemeinden gut. Viele Veranstaltungen finden mit gegenseitiger Einladung statt oder werden gemeinsam organisiert.
Im Innern fällt die „Sakramentsnische“ mit altem Gitter aus dem 15. Jahrhundert ins Auge. In 2017, zum 500-jährigen Reformationsjubiläum, wurde im Altarraum eine Lutherrose angebracht.
Die in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts neu eingesetzten Fenster haben die Schöpfung, den Sündenfall, die Werke der Barmherzigkeit und den himmlischen Gottesdienst nach Offenbarung des Johannes, Kapitel 5, zum Gegenstand.
2015 konnten wir ausgiebig feiern!
Mit unserer katholischen Schwestergemeinde und allen Vereinen im Ort hatten wir am 11. Juli ein Straßenfest vor der katholischen Kirche St. Johannes. Am 12. Juli gab es den feierlichen Gottesdienst in unserer Johanniskirche. Auch beim Burgfestumzug in Königstein waren wir als Spitzengruppe vertreten.