Unsere schöne alte Johanniskirche.
Schneidhain ist nach einer alten Urkunde, die auf etwa 1215 datiert ist, bestimmt nach einer weiteren von 1222, spätestens im 13. Jahrhundert schon vorhanden, vielleicht aber schon in fränkischer Zeit und sogar wesentlich älter als die es heute überragende Königsteiner Festung. Schon seit Anfang dürfte es eine Kirche hier gegeben haben, zunächst aus Holzfachwerk – später, bestimmt im 15. Jahrhundert, aus Stein. Von dieser steht noch teilweise der Sockel der Umfassungsmauern, von ihr stammt auch das erhaltene gotische Sakramentshäuschen rechts hinter dem Altar.
1543 wurde Schneidhain lutherisch, 1582 wieder katholisch durch Wechsel der landesherrlichen Zugehörigkeit. 1632 wechselte es für kurz wieder zurück. Als Folge des 30 jährigen Krieges wurde die Kirche simultan verwandt für beide Konfessionen. 1730 stürzte die Kirchendecke ein, wodurch ein Neuaufbau ausgelöst wurde, der 1741 – in der heutigen barocken Gestalt vollendet wurde. Der Dachreiter war Eigentum der bürgerlichen Gemeinde. Erst 1949 endete das Simultanium.
Die Katholiken bezogen ihre neu erbaute Johanneskirche, diese verblieb der evangelischen Gemeinde, die sich neue Fenster, eine neue Orgel, eine neue Emporenbrüstungsbemalung und einen neuen Flügelaltar (beides letztere von Hans Wagner, Bad Soden, die Fenster von Hans Gottfried von Stockhausen, Esslingen, ausgeführt von Franz Mayer’sche Hofkunstanstalt München) leistete und 1954 rechtlich selbstständige Kirchengemeinde von Königstein aus betreut, wurde.
1964 wurde das Geläut auf drei Glocken vervollständigt und der Turm ins Eigentum der evangelischen Gemeinde übernommen, sodass ab dann die Kirche ganz der evangelischen Gemeinde gehört, die sie schrittweise von Jahr zu Jahr renoviert.
Das Altarbild stellt die Abendsmahleinsetzung Christi dar, die Emporenbrüstungsbilder die wichtigsten Ereignisse in seinem irdischen Leben. Das Fenster rechts vom Altar die Schöpfung, das zweite rechts vom Eingang den Sündenfall, das erste links vom Eingang die Barmherzigkeit und das Fenster links vom Altar den himmlischen Gottesdienst.